Viskosität von Glas

Viskosität von Glas

Temperaturabhängigkeit der Viskosität technischer Gläser

Bild 1 Temperatur- abhängigkeit der Viskosität h einiger technischer Gläser

Bild 2 Temperatur- abhängigkeit der Viskosität h einiger im Glasstudio gebräuchlicher Gläser

Da Gläser - im Gegensatz zu kristallinen Stoffen - keinen definierten Schmelzpunkt als Übergang flüssig/fest aufweisen, verändert sich beim Abkühlen in einem weiten Temperaturbereich ihre Viskosität. Hierbei werden oft die folgenden Viskositäten zur Charakterisierung von Gläsern angegeben:

h `= 10² dPa·s`	`Schmelztemperatur zur Erzielung einer homogenen Schmelze`
h `= 10⁴ dPa·s`	`Verarbeitungstemperatur (working point)`
h `= 10^7,6 dPa·s`	`Erweichungstemperatur (softening point)`
h `= 10¹³ dPa·s`	`obere Kühltemperatur (annealing point)`
h `= 10^14,5 dPa·s`	`untere Kühltemperatur (strain point)`

Die entsprechenden Temperaturen, bei denen die vorgenannten Viskositäten erzielt werden, sind außschließlich von der chemischen Zusammensetzung der jeweiligen Gläser abhängig. Die Heißverarbeitung von Gläsern wird im Viskositätsbereich von h = 10³ bis 10⁸ dPa·s vorgenommen. Die für das Biegen und Absenken von üblichen Gläsern (z.B. Bullseye, Spectrum, Uroboros und Artista) erforderlichen Temperaturen sind in separaten Tabellen und Diagrammen wiedergegeben.

Früher wurde die Viskosität meist in Poise (P) angeben, heute wird die Einheit Pa·s verwendet. Für die Umrechnung gilt:
1 Poise = 0,1 Pa·s oder
1 Poise = 1 dPa·s.

Vorstehende Angaben entsprechen den im Labor und Betrieb gemachten Erfahrungen. Sie können jedoch in Anbetracht der wechselnden Verhältnisse nur als Anhalt dienen und sind in diesem Sinne als unverbindlich anzusehen. Diese Produkte sind nur für den industriellen Bereich und vergleichbare Anwendungen (z. B. Forschung und Entwicklung) bestimmt. Die beim Umgang mit Chemikalien üblichen Vorsichtsmaßregeln sind zu berücksichtigen. Schutzrechte Dritter bitten wir zu beachten.